Liebe Waldemar und Lilli!
Ihr habt heut den großen Tag,
50 Jahr nach Gottes Willen,
Für einander Tag für Tag!
50 Jahre - viele Wege
Gottes Sonnenschein und Licht...
Und auch mancher Wind und Regen
Schlugen Euch in das Gesicht...
Gott der Herr hat Euch gesegnet
Hat mit Liebe Euch erfüllt,
Schon in Kindheit Euch begegnet,
Schon von Kindheit Euch geführt.
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Jüngste Tochter hieß die Lilli
Bei den Baumgärtners im Haus,
War gehorsam, sanft und stille
Und ging freudig Ein und Aus,
Noch an keine Hochzeit dachte,
War kaum 18, als ein Mann
Kam und einen Antrag brachte
Sie zu heiraten und dann
Mit ihr in den Norden ziehen,
Gründen Heim in Kar`ganda!
O! es kostete viel Mühe,
Bis sie sagte „JA“ und dann,
Gab es eine schöne Trauung,
Bruder Hoss hat selbst getraut!
Und erst dann gings ín das Raue
Karaganda im Vertrau`n…
Gott wird Gnad und Liebe geben
Gibt wird geben trautes Heim!
Gott macht reich das kurze Leben
Gott wird segnen sie allein!
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Nun, in neuem Heim gelandet
Sitten neu, Verwandtschaft groß,
Nur `s Klavier, das mitgewandert,
War vertraut und schenkte Trost!
Dann gings Bauen los, gabs Kinder,
Alle kamen gern zu Gast,
Man hat g`schaft und sang viel Lieder -
In Gemeinschaft gab es Rast.
Schwere Prüfung gabs, wo Viktor -
Lieber Sohn - gestorben ist.
Schien, dass selbst der Himmel knickte,
Alles schien so öde, wüst…
Mal, die hübsche Tochter Dina,
Brachte Heu und Stroh ins Brand -
Gott gab Schutz für Haus und Hühner,
Die durchs Feuer nicht verbrannt.
Wir als Jugend kamen gerne
In das weit gelegte Haus.
Sommers, Winters aus der Ferne
Kamen Gäste Ein und Aus.
Strenge Brüder aus dem Norden,
Freunde aus dem warmen Land
Alle fühlten sich geborgen,
Lebten fröhlich Hand in Hand.
Es war unser Heim auf Erden
Heim der Stadt Karaganda,
Und es könnte lang so werden…
Doch der Umzug stand schon da!
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Schnell nach Deutschland – Alle fahren!,
Süden, Norden, Freund und Feind!
Erst in Deutschland wir erfahren -
Hier gibt’s nicht nur Freud – auch Leid!
Man weist nicht mehr, was ist richtig,
Wer sucht Gott und wer Gewinn!
Wem Gemeinde Gottes wichtig,
Was hat Gott mit uns im Sinn!
Söhne geh`n missionieren,
Russ`scher Abend eint die Leut`
Gott prüft unsre Sinn und Niere -
Gott schenkt Bösingen uns heut!
Hier entsteht Gemeinde Gottes,
Hier gibt’s Jugend, einen Chor –
Hier freu`n sich die Gottes Boten
Alle dürfen gehen vor –
Predigen und Gott besingen
Keine Feinde gibt es mehr,
Gott alleine gibt’s gelingen
Wir sind Schafe einer Herd!
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Ihr seid auch für uns wie Freunde,
Fast wie Eltern in dem Herrn,
Euer Leben schenkt uns Freude
Und wir lieben Euch von fern…
Möge Gott Euch weiter segnen
In Familie, Kinderkreis,
Mög’ durch Eure Lieb` begegnen
Schmelzen manchen Herzenseis.
Waldemar Illg, 01. Mai 2014
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