Vera Kuschnir
Kuschnir

Lieder mit Worten von Vera Kuschnir werden fast von allen russisch sprechenden Christen gesungen. Vera Kuschnir ist durch ihre Gedichte, Bücher, Vorträge und Radiosendungen bekannt geworden. Auch mit 83 ist sie eine gewünschte Rednerin auf Jugend- und allgemeinen christlichen Konferenzen.


Anbei ihre Gedanken über stille Zeit:
"Mein Arbeitstag begann in jener Zeit um 10 Uhr abends und hörte um halb sieben morgens auf. Um sieben war ich zu Hause und begleitete meine Kinder in die Schule. Ich konnte mich erst um 11 Uhr für ca. drei Stunden hinlegen. Abends konnte ich nur selten schlafen und das fünf Jahre lang. Nicht weit von uns gab es eine ruhige nicht bebaute Landschaft, wo ich gern alleine hinging und stille Zeit im Gebet, Weinen und Flehen zu Gott hatte. Dort schrieb ich meine Gedichte und verweilte allein mit Gott. Dort schöpfte ich Kraft und erlebte innige Freude in dem Herrn...."


Auf die Frage, was die größte Lehre in ihrem Leben war, sagte sie folgendes:
Meine Mutter gab mir die größte und wichtigste Lehre in meinem Leben. In jener Zeit war ich eine neubekehrte Christin und nach einer Gemeindebesprechung beklagte ich mich bei ihr über das Benehmen einiger Christen. Ich dachte, dass in der Gemeinde nicht gestritten wird und keiner verärgert reagiert. Aber hier habe ich gesehen wie Christen laut geworden sind und mit roten Gesichtern miteinander stritten – das hat mich empört. Auf meine Empörung sage meine Mutter: "Vera, an wen hast du den Glauben angenommen?" Ich antwortete: "An Jesus Christus". – "Dann folge Ihm nach, ohne auf Menschen zu schauen", sagte sie. Die Gemeinde ist keine Versammlung von Engeln. In ihr gibt es Personen, die auf verschiedenen geistlichen Entwicklungsstufen stehen. Die einen sind gestern gläubig geworden, andere vor zehn oder fünfzig Jahren. Deswegen sieh zu, dass du in Ordnung bist, schaue auf deinen Heiland und sonst auf keinen." Diese Lehre habe ich verinnerlicht als ich zwanzig war und bemühte mich bis zum heutigen Tag nach dieser Regel zu leben.


Auf die Frage, ob sie das Glück gefunden hat, antwortete sie folgendes:
- Das Glück für einen gläubigen Menschen ist - Gott gefällig zu leben, bei Ihm Wohlgefallen zu finden und von Ihm zu hören: "Sehr gut, du bist ein tüchtiger und treuer Diener… Komm, nimm teil an der Freude deines Herrn!". Glück – ist unserem Herrn wohlgefällig zu sein, nicht nur bei gesehenen guten Taten, sondern auch bei Taten und Gedanken, bei denen uns niemand sieht und hört.
Wenn Gott mit uns zufrieden ist, nicht nur dann, wenn wir vor den Leuten gut sind, sondern, wenn wir gut zu unserem Ehepartnern, Kindern, Enkeln sind, zu denen, mit welchen wir jeden Tag verkehren. Ist der Herr mit uns zufrieden?! Das Wissen, dass der Herr mit mir zufrieden ist – ist mein Glück.


Aus dem Interview mit Andreas Paz,
siehe http://prochurch.info